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DIE SIEBEN TODSÜNDEN DER KLEINBÜRGER (Ballet chanté) mit Symphonieorchester ![]() |
mit Symphonieorchester PROLOG I.
FAULHEIT II. STOLZ III. ZORN IV. VÖLLEREI V. UNZUCHT VI.
HABSUCHT VII. NEID EPILOG Weills Ballett "Die sieben Todsünden" entstand 1933, kurz nach der Ankunft des Komponisten in Paris, der ersten Station seiner Emigration. Das Werk wurde von Edward James in Auftrag gegeben, einem reichen Engländer, der seiner Frau, der österreichischen Tänzerin und Schauspielerin Tilly Losch, eine Auftrittsmöglichkeit schaffen wollte. Als Choreograph war Georges Balanchine vorgesehen, ehemals Mitglied von Serge Diaghilevs berühmter Truppe "Ballets russes". Weill verständigte sich mit seinem alten Partner Bertold Brecht, der für kurze Zeit in Paris Quartier bezog. Das Ballet wurde ziemlich schnell fertiggestellt, und am 7. Juni 1933 fand im Théâtre des Champs Elysées die Uraufführung statt. Sie erntete lediglich lauwarmen Beifall. Mehr Erfolg hatte das Stück in London, aber auch später erreichte es nie die Popularität etwa der "Dreigroschenoper". Weills Musik ist in diesem Stück, obwohl scharf satirische Elemente keineswegs fehlen, im ganzen weicher als in den früheren der Zusammenarbeit mit Brecht entsprossenen Werken. Brechts irreales Amerika inspirierte den Komponisten zu einer sehr farbenreichen Partitur. Das Wechselspiel zwischen den Hauptfiguren Anna I und Anna II ist höchst originell ausgeführt und gibt vielseitig begabten Darstellerinnen reiche Gelegenheit zum Ausspielen ihrer Talente. Zum Inhalt: Anna, eine junge Frau aus Louisiana, verlässt ihre Heimat, um in den grossen Städten Amerikas Geld zu verdienen und ihrer daheimbleibenden Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Sie wird begleitet von ihrer Schwester Anna II. Die beiden sind eigentlich nur eine einzige Person: Anna I verkörpert deren unkorrumpierte, gefühlsbestimmte Menschlichkeit, Anna II die "Stimme der Vernunft", die zur Eingliederung in die seelenlose Warenwelt rät. Die Situationen, in die das Doppelwesen Anna gerät, sind nach dem alten Schema der Sieben Todsünden erfunden. Die Bewertung der Todsünden wird von Brecht jedoch der Tradition gegenüber umgekehrt: sie erschienen letztlich als Ausdruck wahrer Menschlichkeit. Annas Weg durch die grossen Städte wird von der Familie ständig kommentiert. Am Ende kehrt sie, zu Geld gekommen, zurück und verhilft ihrer Familie zum ersehnten bescheidenen Wohlstand.
Milva Konzert beim Weill-Fest Dessau: Ovationen für "Die sieben Todsünden" DESSAU.
Mit glanzvollen Konzerten präsentierte sich Deutschen die Kammerphilharmonie
Bremen unter Leitung des jungen schwedischen Dirigenten Patrik Ringborg zum Weill-Fest
2000. Die weltweit als Interpretin der Songs von Kurt Weill und Texte Berthold
Brechts gefeierte italienische Diva Milva gestaltete in dem Pariser Exil 1933
uraufgeführten Ballet mit Gesang "Die sieben Todsünden" die
Rollen der Anna I und Anna II.
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